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Kleine Zwiebeln, grüne Krägen und anderes…

Wenn Sie diese Woche Zwiebeln mit Ihrer Abokiste bekommen, könnte es sein, dass einige kleine mit dabei sind. Manche Kunden freuen sich über Mini-Zwiebeln, die gut für einen kleinen Salat verwendet werden können, praktischer für die Küche ist es natürlich, wenn sie nicht allzu winzig sind; auch wir hätten uns gefreut, wenn sie noch ein wenig gewachsen wären, kleine Zwiebeln bedeuten mehr Aufwand beim Ernten und Putzen und viele waren nur murmelgroß, so dass wir sie nicht verkaufen können. Der Grund dafür ist, dass der Falsche Mehltau in einem Teil unserer Zwiebelfelder sehr stark und sehr früh aufgetreten ist, als die Zwiebeln noch nicht ausgewachsen waren. Der Mehltau befällt nur das Grün, die Qualität der Zwiebel ist nicht betroffen, aber mit abgestorbenem Grün kann sie nicht mehr wachsen. Mit einer Hornkieselgabe (Hornkiesel ist eines der biodynamischen Präparate, das auch die Aromabildung und Lagerfähigkeit positiv beeinflusst) haben wir die Zwiebeln bei der Abreifung unterstützt. Wir informieren Sie über diese Hintergründe, damit Sie Dinge besser verstehen und nachvollziehen können, mit denen wir in unserer Arbeit konfrontiert sind und so auch ab und an Sie mit dem Inhalt Ihrer Gemüsekiste; und wir hoffen sehr, dass Sie die Zwiebeln genießen und wertschätzen, die großen und die kleinen :)

 

Dieses Gartenjahr war nicht besonders ertragreich, es gab einige Dinge, auf die wir keinen Einfluss hatten und haben, aber auch einiges, was wir einfach unterschätzt haben und worauf wir zu spät reagiert haben. Der verdichtete Boden im Frühjahr (und demzufolge auch Ernteausfälle) aufgrund des nassen Herbstes und Winters gehört zu ersteren. Der Knoblauch, der so wie letzten Sommer in den Folienhäusern zum Trocknen lag und dieses Jahr in der großen Hitze sozusagen verbrutzelt ist, gehört zu den Dingen, die wir unterschätzt haben. Letztes Jahr hat das super funktioniert und wir konnten bis ins neue Jahr hinein unseren eigenen Knoblauch verkaufen, doch dieses Jahr wurden die Knollen matschig und glasig; das ist ärgerlich und wir müssen daraus lernen und nächstes Jahr schneller reagieren, sollte die Witterung ähnlich sein. Das hoffen wir jedoch nicht, denn auch wenn wir noch immer unsere Felder bewässern können mit dem Wasser aus den Quellen, blicken wir mit Bedenken auf die Apfelbäume. Sie tragen reichlich, das ist gut, doch die Äpfel sind aufgrund des Wassermangels mitunter sehr klein und teilweise werfen die Bäume auch Früchte ab, weil sie so unter Stress stehen. Ein Teil der Paprika hat Sonnenbrand, sie sind da empfindlicher als z.B. Tomaten… auch hier werden wir im nächsten Jahr vorsorgen, ein Schattiernetz außen am Paprikahaus anbringen und innen Stangenbohnen hochranken lassen.

 

Auch die gute Tomate Berner Rose, eine alte Sorte, sehr aromatisch, können wir nicht verkaufen, weil sie grüne Flecken im oberen Bereich hat und sich außerdem sehr matschig anfühlt, die Konsistenz macht sie wenig bis gar nicht transport- und lagerfähig, sie muss geerntet und sofort verarbeitet werden.  Der sogenannte Grünkragen (unreife, feste grüne Stellen an einer ansonsten reifen Tomate) rührt wahrscheinlich von der starken Hitze her, auch ein Kali- oder Magnesiummangel kann die Ursache sein. Auch die Marktomate Rote Spitzel ist davon betroffen. Moderne Züchtungen sind da weniger anfällig, zu unserer Philosophie gehört es aber, auch alte und geschmacklich sehr gute Sorten anzubauen. Die merkwürdige Konsistenz gibt uns Rätsel auf. Auf dem Kompost landen dennoch die wenigsten der Früchte, wir kochen Soße für den Winter ein.

 


Die Hitze und Trockenheit hält weiter an… Unsere drei Zebus haben zum Glück noch genug Futter, teilweise haben wir jedoch schon Heu zugefüttert, das ja eigentlich für den Winter gedacht ist. Leider werden mittlerweile auch in Deutschland Tiere, vor allem Milchkühe, frühzeitig geschlachtet, weil aufgrund der Trockenheit das Futter knapp wird.

 

Wir hoffen also auf ergiebigen Regen während wir die ersten Wintersalate pflanzen – Chinakohl und Endivien sind schon auf dem Feld und in zwei Wochen wird der erste Feldsalat gepflanzt.

 

 

Der Chicorée sieht aus wie überdimensionaler Löwenzahn... im Oktober wird die Wurzel geerntet und in Erde gepackt, damit dann im warmen dunklen Keller der uns bekannte Chicorée austreiben kann.

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