Natürlich sind die Pflanzen auch im ökologischen Anbau nicht vor Krankheiten und Schädlingen gefeit. Unser Ziel ist es aber nicht, nur die Symptome zu bekämpfen oder die Tierchen zu vernichten, die unsere Pflanzen schwächen können - wir wollen unseren Pflanzen Widerstandskraft mitgeben, so dass sie weniger anfällig sind und zum Beispiel Pilzerkrankungen oder einen Läusebefall mit möglichst geringem Eingreifen durch uns überstehen und sich erholen können.

 

Im ökologischen Landbau greift eins ins andere – der Anbau der Kulturen in Fruchtfolge unterstützt nicht nur die Gesundheit des Bodens und das Vorhandensein der passenden Nährstoffmenge, er sorgt auch dafür, dass es sich Schädlinge und Krankheitserreger nicht bei ihrer Lieblingspflanze bequem machen können.

 

Ein bisschen Beikraut schadet den Pflanzen nicht. Wichtig ist, dass die ganz kleinen Pflänzchen nicht verdrängt werden und gut wachsen können; wenn sie dann kräftig genug sind, werden die Chancen von Vogelmiere und Co. sowieso geringer. Trotzdem ist die Beikraut-Regulierung im Ökolandbau ein großes Thema, viel mehr als Schädlinge und Krankheiten. Unsere Felder und Beete sollen nicht blitzblank sein, dennoch ist regelmäßiges Hacken angesagt. Außerdem: Wer hackt, der düngt. Die Erde wird gelockert, der eindringende Sauerstoff regt das Bodenleben und somit das Wachstum an.

 

Damit die Samen und kleinen Pflanzen nicht schon einem großen Unkrautdruck ausgesetzt sind, gibt es im Ökolandbau einen tollen Trick: Wir sorgen durch entsprechende Bodenbearbeitung dafür, dass die Unkrautsamen ans Licht kommen und so zum Keimen angeregt werden. Sind die Unkräuter ein Stückchen gewachsen, wird das Feld erneut bearbeitet: Die schon wachsenden Unkräuter werden entwurzelt und sterben ab, und wir regen erneut Samen zum Keimen an. Das Ganze kann man vor der Aussaat oder dem Pflanzen mehrmals wiederholen.

 

Wir spritzen nicht, wir beNETZen. Und zwar mit Kulturschutznetzen. Auf Lauch und Kohl legen Minierfliegen besonders gern ihre Eier ab, und die Larven lassen sich dann den Lauch schmecken. Vor allem während der Flugperioden bekommen also bestimmte Kulturen ein leichtes Netz übergeworfen, sie können darunter in Ruhe weiterwachsen, bekommen Licht und Wasser.

 

In den Gewächshäusern können wir bei Bedarf gezielt Nützlinge einsetzen. Wenn Läuse unsere Gurken befallen, gehen wir schon mal Marienkäfer sammeln, für die Blattläuse ein Leckerbissen sind. Die Larven der Marienkäfer vertilgen sogar weitaus mehr Blattläuse als die Käfer, nämlich bis zu 800 Stück während ihrer Entwicklungszeit, die 30 - 60 Tage dauert.

Wenn wir mehr oder andere Helfer brauchen, können wir Nützlinge auch bestellen, zum Beispiel Raubmilben, die die Gurken von Spinnmilben befreien.

 

Marienkäfer und Larven - letztere sehen schon ein bisschen urzeitlich aus, oder?


 

 

Kranke Pflanzen oder Pflanzenteile versuchen wir, so schnell wie möglich aus dem Bestand zu nehmen, damit sich zum Beispiel die an Tomaten oft vorkommende Phytophtora (Kraut- und Braunfäule) nicht weiter ausbreiten kann. Tomaten reagieren besonders empfindlich auf eine zu hohe Luftfeuchtigkeit.

 

Gezieltes Lüften beugt in den Gewächshäusern außerdem Mehltau vor.

 

 

Grundsätzlich versuchen wir, in der uns anvertrauten Umgebung unseres Hofes, aktiv ein lebendiges Ökosystem zu unterstützen:

 

Im Holzstoß und in Hecken können Insekten und Marienkäfer leben und überwintern, in Blühmischungen und Wiesenblumen finden Bienen und Hummeln Nektar und Pollen; wir hängen Nistkästen auf, damit sich Vögel wohl fühlen, sie ernähren sich unter anderem von Raupen zum Beispiel des Kohlweißlings. So haben wir Nützlinge immer vor Ort und stärken ein ausgewogenes, sich oft selbst regulierendes Umfeld, in dem unsere Pflanzen wachsen können.

 

Saatgut Blühmischung, Projekt BienenBlütenReich von Mellifera

 

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