…gab es vor fast einem Jahr. Unsere weißen Wände hätten das Licht beim Dreh zu stark reflektiert und die Szene überstrahlt. Im April schon sind wir deshalb in unser Sommerhäuschen umgezogen. Das Team hatte sich auch andere Höfe in der Umgebung angeschaut, einzelne Szenen durchgespielt und eruiert, ob und wie das alles mit den Außenszenen zusammenpasst und sich letztendlich für Louisgarde entschieden.
Als sie fertig waren mit unserer Wohnung, sah es so aus, als ob da jetzt andere Menschen wohnen würden: Hier und da ein Notizzettel, Kassenbons, Postkarten am Gebälk in der Stube… sogar Familienfotos der Film-Familie hingen an der Wand, die Möblierung zum größten Teil konservativ dunkel gehalten.
Im Lauf der nächsten Wochen haben sich hier auf Louisgarde noch zwei Teammitglieder mit ihrem Wohnmobil einquartiert, weil sie nicht im Hotel wohnen wollten. Im Garten unter den großen Weiden wurden das Schminkmobil, das Zelt für die Garderobe, das Catering-Mobil und ein Lounge-Zelt aufgebaut.
Wie tiefgehend und brisant das Thema des Spielfilms ist, haben wir erst kurz vor Drehbeginn Ende Mai erfahren. Es geht um Tiefengrundwasserbohrungen. Diese Entnahmen des unter dem Grundwasser liegenden und sehr viel älteren Wassers führt z.B. Nestlé Waters in Afrika, Pakistan und den Vogesen durch, was unter anderem Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel haben kann. In Treuchtlingen gab es Konflikte, die mich sehr an die Thematik des Films erinnern. In Lüneburg ist der Konzern Coca-Cola mit seinem Tochterunternehmen Apollinaris bereits mit zwei Brunnen vertreten, die aus ca. 200m Tiefe Wasser abpumpen, das unter dem Namen ViO verkauft wird. Während der Dreharbeiten zur Dokumentation, die am 16.03. im Anschluss an den Spielfilm laufen wird, hat Coca-Cola seine Pläne für einen dritten Brunnen gekippt. Spielfilm sowie Dokumentation wurden produziert von Daniel Harrich, einem international tätigen, investigativen Journalisten, Regisseur und Autor.
Im Spielfilm ist das Örtchen Lauterbronn im Taubertal betroffen. Der Bürgermeister Martin Sommer (Sebastian Bezzel) fällt auf die Eloquenz der Leute von PureAqua (Ulrich Tukur als Deutschland-Repräsentant der Firma) herein und lässt sich von falschen Gutachten täuschen. Er stimmt einer Probebohrung auf dem Gelände des Hofes zu, auf dem er mit seiner Tochter Ava (Hannah Schiller) lebt, die eine maßgebliche Rolle spielt im Widerstand der Bevölkerung gegen diese Pläne. Auch der Landwirt (Michael Roll), der den Hof gepachtet hat und mit Martin Sommer gut befreundet ist, sieht dieses Vorhaben sehr kritisch und greift im Widerstand mitunter zu drastischen Mitteln. Will und kann Martin Sommer noch zurückrudern?
Zwei Wochen lang wurde hier auf Louisgarde gedreht, bevor das Team „umgezogen“ ist für Dreharbeiten u.a. in Weikersheim, Schäftersheim und in den Weinbergen.
Wir sind gespannt, wie Louisgarde im Film aussieht und wir sind froh, dass wir und unser Zuhause ein Teil dieses Projekts dein durften.
Schaltet ein am 16.03. um 20:15 Uhr, ARD, „Bis zum letzten Tropfen“.
Im Anschluss die gleichnamige Doku.
Der Film ist ab 09.03. und nach der Ausstrahlung noch drei Monate in der Mediathek zu sehen, die Doku ist nach der Ausstrahlung 12 Monate in der Mediathek verfügbar.
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